Freitag, 14. Januar 2011

28.8.2010. Gedenken an ermordete Piraten in Laboe und Kranzniederlegung

Pressemitteilung zum Trauerumzug in Laboe

Mit dieser Aktion sollte eine Gegenperspektive zur medialen Konstruktion des unmoralischen Piraten gegenüber der moralisch überlegenen NATO aufgezeigt werden. Bei der Piratenjagd der Mission Atalanta (Nato Mission im Golf von Aden) geht es um die Sicherung und den Ausbau der Vormachtstellung des globalen Nordens und es führt keinesfalls zur Lösung des ursächlichen Problems, sondern fördert diese zusätzlich. Denn als Pirat wird mensch nicht geboren, sondern durch kapitalistische Sachzwänge dazu gemacht. In den somalischen Küstenregionen wird den Menschen durch Raubfischerei, Giftmüllverklappung und den Folgen von Kolonialismus, wie permanenter Bürgerkrieg ihre Lebensgrundlage entzogen.


Vor die Wahl gestellt, auf Carepakete der Welthungerhilfe zu warten und dabei langsam zu verhungern oder bei der Piratenjagd von der Nato erschossen zu werden, ist Piraterie keine Lebensversicherung, bietet aber doch zumindest eine Perspektive innerhalb des Bestehenden.
Laboe ist ein Ort mit militaristischer, kriegsverherrlichender Tradition, die sich aktuell u.a. in der zeremoniellen Verleihung des „besten Bootsmannes“ am hiesigen „Ehrenmal“ durch den Verteidigungsminster an 300 Marinesoldaten darlegt. Laboe brüstet sich mit jenem “ Marine Ehrenmal“ und eines 2. Weltkriegs U-Bootes am Strand. Jene Wahrzeichen sind auf hunderten Postkarten und sonstigen Devotionalien vor Ort zu finden.
Hier ist der richtige Ort um den bröckelnden Diskurs von einem gerechten Krieg, einer ehrenhaften, humanitären und Demokratie bringenden deutschen Armee aufzugreifen und die Fassade als das darzustellen was sie auf der Welt, wo jene Soldaten im Einsatz sind, bedeutet:
Nichts anderes als Armut und Tod für die Aufrechterhaltung eines Wohlstands und der Wirtschaftslogik der westlichen Gesellschaften und deren Bürger_innen.
Herzlichst,
autonomes antimilitaristisches plenum kiel
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